Abenddämmerung auf der Bischofsmütze

Sonnenwende – Wenn die Berge glühen

Jedes Jahr im Juni, wenn der längste Tag auf die kürzeste Nacht trifft, wird der Sommer mit einem Feuer am Berg begrüßt.

 

Das „Sonnwendfeuer“ oder „Johannisfeuer“ ist ein mittelalterlicher Brauch, welcher im alpenländischen Raum noch immer sehr großgeschrieben wird. Deshalb klettern jedes Jahr unzählige „Sonnwendler“ auf Österreichs Bergspitzen, um nach Einbruch der Nacht die Dunkelheit zu erhellen. Das Feuer brennt zu Ehren des Lichts und vertreibt die bösen Geister. Damit bitten die Menschen laut Tradition um gutes Wetter und eine reiche Ernte.

 

Mancherorts gehört zum Sonnwendfeuer auch der Sprung darüber. Dafür wird ein kleineres Feuer entzündet, über das die Feiernden springen. Dieses Ritual vertreibt der Legende nach Unheil und lindert Krankheiten. Springt ein Pärchen Händchen haltend über das Feuer und lässt einander dabei nicht los, gibt es bald eine Hochzeit. 

 

Bei uns wird mit dem Sonnwendfeuer der Sommer feierlich begrüßt. Dieses besondere Ereignis findet hauptsächlich auf den Berggipfeln statt, welche man bei freier Sicht auch im Tal noch gut erkennen kann.

 

In Filzmoos hat man einen der besten Ausblicke auf der Sulzenalm/Wallehenhütte. An einem lauwarmen Sommerabend, in netter Gesellschaft mit einem Glas Wein lässt es sich gut verweilen. Von dort aus hat man die Bischofsmütze und den Rötelstein fest im Blick und somit auch die Sonnwendfeuer.

 

Wenn die Sonne langsam hinter den Bergen verschwindet und in der Abenddämmerung auf vielen Berggipfeln das Feuer lodert, ist dies wahrlich ein magischer und sehenswerter Moment.